Findelkiste

Die Wohnungstür klingelt. Ich erschrecke mich sehr und lasse den, den ich liebe, aufmachen. Wir erwarten niemanden. Vor der Tür steht ein Nachbarjunge und sagt, dass unten, vor der Haustür ein Paket läge, da stünde ein Name drauf, der auch auf unserer Klingel stehe. Der, den ich liebe, geht und holt eine schöne Kiste hoch, die tatsächlich für uns ist, und findelkindgleich abgelegt wurde, nicht postverschickt.

Ich bin verzaubert. Dieses Ding auszupacken war wie auf Schatzsuche zu gehen. Der political pun. Die Zahlen auf den Blättern (3A-E!), an einem Tag, an dem ich mich fragte, warum ich keine Kastanien und keine Herbstblätter mehr sammle, um damit zu basteln. Das L, für das auch ich noch keine Farbe habe. Die Erinnerung an den Abend am Main. Und dass das Paket nicht nur an mich addressiert war. Allein: wir haben es so schnell ausgepackt, wie wir Luca am letzten Tag in ihren Teddyanzug einpackten, und ich bekam schon wieder einen Schreck. (Mehr auskosten, mehr anfassen, mehr staunen, bitte. Mehr Zeit.) Dann kamen wir auf den Grund dieser Herbstkiste und mit ihm auf eine Idee – wir wollen einen Drachen bauen und steigen lassen.
Bring Wind, Wochenende!

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